11.07.2011: GINT ist gegründet
Den Nachwuchs fördern und einen Beitrag leisten, die Berufe bekannter zumachen: Das will die Gesellschaft der Ingenieure und Naturwissenschafter der Region Thun (GINT), die neu gegründet wurde.
Wenn junge Menschen nicht sehen können, welche Herausforderungen und Tätigkeiten ein Beruf bietet, werden sie sich kaum für ihn entscheiden. Dieses Problem besteht in der Region Thun seit längerer Zeit im breiten Feld der Ingenieurberufe. Dasselbe gilt auch für die Naturwissenschaften. Die Folgen sind drastisch: Der Privatwirtschaft fehlt es an qualifizierten Kräften. Die Tendenz ist laut diversen Statistiken steigend.
Nun will ein Thuner Verein diesem Problem entgegentreten. Er heisst Gesellschaft der Ingenieure und Naturwissenschafter der Region Thun (GINT) und wurde in Thun gegründet.
Vieles bleibt verborgen
Gint soll eine Plattform sein, wo sich Berufsleute in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern austauschen können. «Ingenieure und Naturwissenschafter pflegen den beruflichen Austausch innerhalb der fachspezifischen Organisationen oft eher international als in der Region», sagt Lorenz Zellweger, Präsident GINT und Inhaber der Zellweger Ingenieurgesellschaft GmbH in Thun. Das gelte nicht nur für die Spezialisten an der Empa, so ergehe es auch vielen anderen Ingenieuren und wissenschaftlichen Mitarbeitern in den Industrieunternehmen. «Die Konsequenz davon ist, dass man viel Spannendes in nächster Nähe gar nicht kennt und dass damit schliesslich auch die Attraktivität dieser Berufe in der Öffentlichkeit kaum sichtbar wird», sagt Zellweger.
Nachwuchs fördern
Der Verein GINT will einen Beitrag zur Förderung von Nachwuchs in Ingenieur- und Naturwissenschaften leisten. Der Maschinenbau ist einer der grössten Wirtschaftszweige der Region Thun», sagt Zellweger. Mit Anlässen, Besichtigungen und Gesprächen, die der Verein das Jahr hindurch organisieren will, soll die Bedeutung der Ingenieure und Naturwissenschafter in der Gesellschaft sichtbar gemacht werden. So hat bereits eine Thuner Gymerklasse mit Schwerpunktfach Chemie unter der Leitung von Philippe Anliker das Labor Spiez besucht.
Mitglied kann werden, wer ein Studium als Ingenieur oder Naturwissenschafter an derUni, der ETH oder einer Fachhochschule abgeschlossen hat. Wo die Mitglieder wohnen und arbeiten, spielt keine Rolle. Dem Verein gehe es nicht ums Business, betont Zellweger. «Mit dem Jahresbeitrag von 30 Franken sollen bloss die administrativen Kosten gedeckt werden.»
Verschiedene Zugänge
Für den GINT-Vorstand konnten Personen vom Fach gewonnen werden: Lukas Rohr als Direktor der Berner Fachhochschule Technik und Informatik in Bern Puttygen free download for windows 7 , Biel und Burgdorf, Marc Cadisch als Pharmazeut und heute Leiter des Labors Spiez, Uwe Jocham als CEO von CLS Behring in Bern sowie Jürg Barblan als Physiker und Lehrer am Gymnasium Thun Schadau. Als Gründungsmitglieder mit dabei sind weiter Rolf Glauser als gelernter Chemiker, heute Direktor der Thuner Sozialfirma Transfair, und CVP-Stadtrat Konrad Hädener, der das Thema in die Thuner Politik einbringen kann. Zellweger erhofft sich, dass der Vorstand einen wertvollen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten kann, denn: «Alle können einen etwas anderen Zugang zu den technischen Berufen bieten.»
Dino Dal Farra, Thuner Tagblatt vom 11. Juli 2011